hej tillsamen
Uns geht es richtig gut. Am Freitag haben wir die Erzmine von Kiruna besucht. Es ist die grösste begehbare unterirdische Mine der Welt. Diese Mine zu besichtigen gehört einfach zu Kiruna, schliesslich ist die Stadt durch die Minenarbeiter gegruendet worden.
Diese Mine ist so gross, dass man nicht mit dem Fahrstuhl sondern mit dem Bus hinein fährt. Es gibt ein unterirdisches Strassensystem mit 400 km Länge, Haupt- und Nebenstrassen und eigener Beschilderung.
Aktuell wird in 1500m Tiefe gearbeitet. Das Besucherdeck liegt in 540m Tiefe.
In der Mine wird Eisenerz gewonnen und zu Pellets verarbeitet. Nachts werden Gänge gebohrt, die mit Sprengstoff ausgelegt werden. Jeden Morgen um 8 Uhr erfolgt die Sprengung. Das Gestein wird mit einem grossen Bulldozer abgefahren, in Wagen verfrachtet und zerkleinert. Danach wird im Schmelzofen das Erz gewonnen und zu kleinen Pellets gepresst. Diese werden auf Waggons mit dem Zug von Kiruna nach Narvik in Norwegen gebracht und von dort in die ganze Welt verschickt.

Am Samstag sind wir dann selbst mit dem Auto nach Narvik gefahren. Die Strecke fuehrt durch das Kebnekaise-Gebirge. Dies ist das höchste Gebirge in Schweden. Wir fuhren die E10 mit herrlichem Blick auf die Berge entlang, durchquerten den Abisko-Nationalpark, haben Eiskletterer gesehen.
Bis zum Abisko-Nationalpark war das Wetter gut und die Strassen frei. Das änderte sich im Verlauf der Strecke schlagartig und ab der Grenze zu Norwegen war eher "Land unter". Wir hatten mit Schneesturm und Verwehungen zu kämpfen, sahen die Strasse kaum noch. Das besserte sich erst wieder, als wir die Küstenlinie der Fjorde vor Narvik erreichten.
Narvik an sich ist keine wirklich sehenswerte Stadt. Es gibt ein Kriegsmuseum und die Kriegsgräber - nicht unser Interessengebiert. Wir waren an der Abladestation der Minenzuege aus Kiruna und am Hurtigrouten-Hafen. Leider lag kein Schiff dort. Als ich tanken wollte, hat mich das Navi zu einer ehemaligen Tankstelle gelotst. Da steht inzwischen das pompöse "RICO-Hotel". Ein Glaspalast, der absolut nicht zu den Holzbauten der Stadt passt.
Auf dem Rückweg wollten wir eigentlich noch zur Abisko Sky-Station. Aber der Himmel war zu wolkenverhangen, um an dem Abend Nordlichter zu sehen. Also fuhren wir nonstop nach Kiruna zurueck.

Für Sonntag hatten wir eine Motorschlittentour in die Berge gebucht. Wir fuhren zur Station ca. 60km ausserhalb von Kiruna Richtung Südwest. Von dort aus ging es im Anhänger, der vom Motorschlitten gezogen wurde, in die Berge. Wir fuhren am Berg "Kebnekaise" vorbei. Dieser ist mit über 2100m der höchste Berg und nach ihm ist das Gebirge benannt. Der Wind blies aus Nord, was die eigentlich warme Temperatur von -6°C wie -25 anfühlen liess. Das Wetter war aber gut. Die Sonne war hinter leichten Schleierwolken. Wir begegneten einigen Wanderern, die mit Rucksack und teils mit Schlitten auf Skiern die Gegend durchwandern. Die Bergwelt ist echt beeindruckend.
In Kituna war den ganzen Tag Schneesturm angesagt. Waren am Abend noch inJukkasjärvi zum Gottesdienst und haben erstmals Jean-Claude getroffen. Das ist der Pfarrer, der uns in der Eiskirche trauen soll.

Am Sonntag waren wir mit dem Hundeschlitten und den Schneemobilen unterwegs. Begrüsst wurden wir von den Hunden mit Geheul. Nach einer kurzen Einweisung fuhr Thomas das Schneemobil und ich im Hundeschlitten. Hinaus gings durch den Wald aufs Moor - natuerlich immer noch ungefaehrlich weil mit einer Eisschicht bedeckt. Wegen des Sturms und der Schneeverwehungen am Vortag war die Leitspur kaum sichtbar. Katharina, die Leiterin, war am Morgen unterwegs und ist die Strecke abgefahren. Und wir hatten auch hier mit dem Wetter Glück. Der Wind hatte nachgelassen und die Sonne zeigte sich. Mit auf der Tour waren auch 2 Studenten und ein Weltenbummler, der 6 Monate lang durch Schweden reist. Die 3 arbeiten derzeit bei Katharina.
Auf halber Strecke wechselten wir und Thomas fuhr im Hundeschlitten. Er hatte Glueck und durfte doch noch mal Schneemobil fahren. Kurz vor Ende der Tour ging unserem 2. Schneemobil die "Puste" aus - Sprit alle! Wir fuhren also zur Station und unser "Weltenbummler" musste beim Schneemobil bleiben bis Thomas mit dem Sprit kommt.